Substanzsteuer in Deutschland

Substanzsteuer ⇒ einfach erklärt

Substanzsteuern sind Steuern, die auf den Wert oder den Besitz von Vermögenswerten erhoben werden,
unabhängig davon, ob diese Vermögenswerte Einkommen erzeugen oder nicht.

Simone A. Mitgründerin, Entwicklung, Inhalt & Marketing
OCR - Ganz neu!

Jetzt unser neuestes Feature "Automatische Bilderkennung" testen!

Testen!

Substanzsteuer - auf einen Blick

Wissen kompakt zusammengefasst

Definition: Substanzsteuern sind eine spezifische Kategorie von Steuern, die auf das vorhandene Vermögen oder materielle Vermögensgegenstände abzielen, unabhängig von der aktuellen Ertragslage.
Arten: In Deutschland gibt es verschiedene Arten von Substanzsteuern, darunter die Grundsteuer, die Kraftfahrzeugsteuer und die Erbschaftsteuer.
Bedeutung: Substanzsteuern stellen in schwierigen Zeiten eine Herausforderung dar, da sie ohne Rücksicht auf die Ertragslage direkt auf das Unternehmenskapital erhoben werden.

Substanzsteuer: Definition


Substanzsteuern sind eine Kategorie von Steuern, die auf das Vermögen einer Person oder eines Unternehmens erhoben werden, unabhängig von der Ertragslage.

  • Im Gegensatz dazu richten sich Ertragsteuern nach dem Einkommen, das aus dem Vermögen generiert wird.

  • Der Unterschied liegt also darin, ob das Vermögen selbst (Substanz) oder das daraus resultierende Einkommen (Ertrag) besteuert wird.

Wer muss Substanzsteuern zahlen und warum?

Substanzsteuern werden in Deutschland von denjenigen gezahlt, die bestimmte Vermögenswerte besitzen. Die Bemessungsgrundlage für die Besteuerung sind dabei die Roh- oder Reinvermögensgrößen, also der Wert des Besitzes, unabhängig von dessen Ertrag oder Verlust.

  • Das bedeutet, dass die Substanzsteuer immer anfällt, unabhängig davon, ob der Besitzer aus seinem Vermögen oder Einkommen einen Gewinn erzielt oder nicht.

  • Hierin liegt eine klare Abgrenzung zur Einkommensteuer, die auf den erzielten Ertrag und nicht auf die Substanz des Vermögens abzielt.

Wozu gibt es Substanzsteuern in Deutschland?

Substanzsteuern haben in Deutschland eine besondere Bedeutung. Sie dienen nicht nur zur Generierung von Staatseinnahmen, sondern haben auch eine umverteilende Funktion.

  • Durch die Besteuerung von Vermögen wird versucht, eine gerechtere Verteilung von Reichtum in der Gesellschaft zu erzielen.

Insbesondere in Zeiten von Diskussionen über Vermögensungleichheit und potenzielle Steuererhöhungen spielen Substanzsteuern eine wichtige Rolle in der öffentlichen und politischen Debatte.

Substanzsteuern in Deutschland

Es gibt verschiedene Arten von Substanzsteuern in Deutschland, die je nach Art des Vermögens unterschiedlich gestaltet sind und einen wichtigen Teil des deutschen Steuersystems darstellen.

Grundsteuer

Die Grundsteuer, geregelt im Grundsteuergesetz (GrStG), ist eine der häufigsten Formen der Substanzsteuer in Deutschland.

  • Sie wird auf den Besitz von Immobilien, d. h. Grundstücke und Gebäude, erhoben.

  • Die Höhe der Grundsteuer hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Art der Immobilie und ihrer Lage.

Kraftfahrzeugsteuer

Die Kraftfahrzeugsteuer wird auf den Besitz von Kraftfahrzeugen erhoben und ist im Kraftfahrzeugsteuergesetz (KraftStG) geregelt.

  • Die Höhe dieser Steuer hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Hubraum, der Art des Kraftstoffes und der CO₂-Emission des Fahrzeugs.

Vermögensteuer

Die Vermögensteuer, geregelt im Vermögensteuergesetz (VStG), wurde in Deutschland bis 1997 erhoben und seitdem ausgesetzt.

  • Sie zielte auf das gesamte Vermögen einer Person oder einer Familie ab, einschließlich Bargeld, Wertpapiere, Immobilien und andere Vermögenswerte.

Gewerbekapitalsteuer

Die Gewerbekapitalsteuer war eine weitere Form der Substanzsteuer, die auf das Kapital von Unternehmen abzielte. Diese Steuer wurde jedoch im Jahr 1998 in Deutschland abgeschafft.

Erbschaftsteuer – ein Sonderfall der Substanzsteuer

Die Erbschaftsteuer, die in Deutschland nach dem Erbschaftsteuer- und Schenkungsteuergesetz (ErbStG) erhoben wird, ist eine besondere Form der Substanzsteuer.

  • Sie wird erhoben, wenn Vermögen durch Erbschaft oder Schenkung übertragen wird.

Obwohl sie formal eine Substanzsteuer ist, unterscheidet sie sich insofern von den anderen Substanzsteuern, dass sie nicht regelmäßig, sondern nur bei einem Vermögenstransfer anfällt. Sie stellt somit eine Art Übergangssteuer dar und zielt darauf ab, eine gerechtere Vermögensverteilung zu erreichen.

Die Substanzsteuer als Herausforderung für Familienunternehmen

Substanzsteuern, die sich auf das Vermögen beziehen, stellen insbesondere für Familienunternehmen eine spezielle Herausforderung dar.

  • Sie greifen direkt auf das Kapital des Unternehmens zu und werden ohne Berücksichtigung der aktuellen Ertragslage erhoben.

  • Infolgedessen können sie den Betrieb vor allem in Jahren mit negativem Geschäftsergebnis zusätzlich belasten.

Diese Art der Besteuerung gibt häufig Anlass zu politischen Diskussionen, insbesondere hinsichtlich der Frage, ob Substanzsteuern wirklich zu einer faireren Vermögensverteilung beitragen und wie sie die Standortattraktivität des Landes beeinflussen.

Steuererklärungen mit FreeFinance

Umfassende Buchhaltungssoftware für Deutschland
Von A wie Automatisierung bis Z wie Zeitersparnis:

  • Geschäftsdokumente im Handumdrehen erstellen
  • Layout anpassen
  • Stammdaten und Automatisierung
  • Mit PSD2 und automatisierter Belegerkennung:
    effizient, komfortabel & sicher
  • Steuererklärungen einfach erstellen & direkt einreichen:
    keine Frist mehr verpassen
Jetzt kostenlos testen

Fragen und Antworten

Substanzbesteuerung bezieht sich auf Steuern, die auf das vorhandene Vermögen einer Person oder eines Unternehmens erhoben werden, unabhängig von dessen Ertragslage. Dies steht im Gegensatz zur Einkommensteuer, bei der der reine Vermögenszuwachs in Form von Einkommen besteuert wird.

In Deutschland gibt es verschiedene Arten von Substanzsteuern, darunter die Grundsteuer, die Kraftfahrzeugsteuer und die Erbschaftsteuer. Die Vermögensteuer und die Gewerbekapitalsteuer sind hingegen ausgesetzt bzw. abgeschafft.

Die Erbschaftsteuer ist eine Art der Substanzsteuer. Sie wird erhoben, wenn Vermögen durch Erbschaft oder Schenkung übertragen wird, unabhängig von der Ertragslage des Empfängers.

In Deutschland ist die Vermögensteuer als Substanzsteuer seit 1997 ausgesetzt und wird daher aktuell nicht mehr erhoben.

Quellen