EBIT ⇒ Betriebsergebnis einfach erklärt

Das EBIT gibt Auskunft über den Kerngeschäftserfolg. Unabhängig von Finanz- und Steuerstrukturen zeigt es die wahre operative Leistung eines Unternehmens. Berechnet wird es in der Buchhaltung als Differenz zwischen Umsatzerlösen und Betriebskosten.

Was ist das EBIT? Erklärungsvideo

EBIT – auf einen Blick

Die 5 wichtigsten Fakten zum EBIT
Bedeutung der Abkürzung EBIT steht für "Earnings Before Interest and Taxes" und bedeutet "Gewinn vor Zinsen und Steuern".
Definition EBIT stellt den Jahresüberschuss eines Unternehmens aus seiner Hauptgeschäftstätigkeit dar, bevor Zinsen und Steuern berücksichtigt werden.
Funktion Es misst die operative Leistung und Effizienz eines Unternehmens, unbeeinflusst von Finanzierungsentscheidungen oder Steuerbelastungen.
Buchhaltung Das EBIT wird in der Buchhaltung als Differenz zwischen den Umsatzerlösen und den Betriebskosten berechnet. Außerordentliche Erträge und Aufwendungen werden dabei nicht berücksichtigt.
Varianten (Ausbaustufen) der Berechnung
  • EBT: Ergebnis vor Steuern
  • EBIT: Ergebnis vor Zinsen und Steuern
  • EBITA: Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte
  • EBITDA: Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte sowie Abschreibungen auf Sachanlagen

EBIT (Betriebsergebnis)

Das EBIT (Earnings Before Interest and Taxes) ist eine Kennzahl, die das Betriebsergebnis eines Unternehmens vor Zinsen und Steuern darstellt. Das EBIT gehört zu den für die Unternehmensbewertung wichtigen Pro-forma-Kennzahlen aus der Ergebnisrechnung, mit denen sich das operative Geschäft messen lässt, ohne dass ein nicht-operativer oder nicht-liquiditätswirksamer Faktor das Ergebnis beeinflusst.
Weitere Ausbaustufen der Berechnung neben dem EBIT sind das EBITA und das EBITDA.

EBIT: Definition

Das Akronym EBIT steht für „Earnings Before Interest and Taxes“ und beschreibt den Gewinn eines Unternehmens vor Zinsen und Steuern.

  • Es handelt sich hierbei um eine rein operative Kennzahl, die den eigentlichen Geschäftserfolg eines Unternehmens abbildet, unabhängig von dessen Finanzstruktur oder steuerlichen Gegebenheiten.

Häufig wird das EBIT als „Operating Income“ bezeichnet, was den Fokus auf das Kerngeschäft eines Unternehmens legt.

  • Durch die Fokussierung auf das operative Geschäft lässt sich das EBIT ideal nutzen, um Unternehmen verschiedener Größen und Branchen miteinander zu vergleichen.

  • Es verdeutlicht die Effizienz eines Unternehmens in seiner Hauptgeschäftstätigkeit, ohne dass das Ergebnis durch Zinsaufwendungen oder steuerliche Aspekte verfälscht wird.

In der Praxis dient das EBIT oft als Grundlage für weitere Kennzahlen und Berechnungen.

  • Es bietet einen klaren Einblick in die Ertragskraft und das Betriebsergebnis eines Unternehmens und ist daher für Investoren, Analysten und Geschäftsführer von besonderer Bedeutung.

EBIT: Berechnung

Die EBIT-Berechnung ist entscheidend, um die operative Leistung eines Unternehmens zu erfassen. Dabei wird der Gewinn vor Zinsen und Steuern ermittelt, wodurch ein klares Bild der Ertragskraft aus der Hauptgeschäftstätigkeit entsteht.

Die Grundformel zur Ermittlung des EBIT lautet:

EBIT = Umsatzerlöse − Betriebskosten

Die Umsatzerlöse stellen dabei alle Einnahmen aus dem Kerngeschäft dar, ohne Zinserträge oder andere außerordentliche Erträge.

Die Betriebskosten umfassen alle Kosten, die im Rahmen der operativen Geschäftstätigkeit anfallen, einschließlich Kosten für Material, Personal und Abschreibungen.

Wichtig ist, dass bei der EBIT-Berechnung außerordentliche Erträge und Aufwendungen, die nicht aus dem Hauptgeschäft stammen, nicht einbezogen werden.

  • Dies stellt sicher, dass das EBIT wirklich nur das operative Ergebnis widerspiegelt.

EBIT: Unterschied Erträge & Gewinn

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der EBIT-Berechnung ist der Unterschied zwischen Erträgen und Gewinnen:

  • Während Erträge die gesamten Einnahmen eines Unternehmens darstellen, bezieht sich der Gewinn auf das, was nach Abzug aller Kosten übrig bleibt.

  • Das EBIT konzentriert sich auf die Erträge vor Zinsen und Steuern, wodurch es eine klarere Vorstellung von der operativen Effizienz eines Unternehmens bietet.

EBIT: Zinsen & Steuern

Zinsaufwand und Steueraufwand sind zwei wesentliche Faktoren, die den Nettogewinn eines Unternehmens beeinflussen können.

  • Zinsen: Zinsaufwendungen entstehen, wenn ein Unternehmen Fremdkapital aufnimmt, sei es durch Bankkredite, Anleihen oder andere Finanzierungsinstrumente. Diese Zinsen reduzieren den Gewinn des Unternehmens, haben jedoch nichts mit der eigentlichen Geschäftstätigkeit zu tun. Daher werden sie bei der EBIT-Berechnung ausgeschlossen, um ein klares Bild des operativen Geschäfts zu erhalten.

  • Steuern: Steueraufwendungen variieren je nach Land, Region und spezifischen steuerlichen Gegebenheiten eines Unternehmens. Da Steuern nicht direkt mit der operativen Geschäftstätigkeit eines Unternehmens zusammenhängen, werden sie ebenfalls aus der EBIT-Berechnung herausgenommen.

EBIT–Marge berechnen

Die EBIT-Marge ist eine essenzielle Kennzahl, die das Verhältnis von EBIT zu Umsatz eines Unternehmens darstellt.

  • Sie gibt Aufschluss darüber, welcher Anteil des Umsatzes als operatives Ergebnis, also vor Zinsen und Steuern, übrig bleibt.

  • In anderen Worten, die EBIT Marge zeigt, wie profitabel das Kerngeschäft eines Unternehmens ist.

Formel zur Berechnung der EBIT-Marge: EBIT-Marge = EBIT / Umsatz × 100 %

Ein hoher Wert der EBIT-Marge lässt auf eine hohe operative Rentabilität schließen, während ein niedriger Wert darauf hinweisen kann, dass ein Unternehmen Schwierigkeiten hat, Gewinn aus seinem Hauptgeschäft zu generieren.

Die EBIT-Marge wird häufig von Analysten und Investoren verwendet, um Unternehmen innerhalb derselben Branche miteinander zu vergleichen.

  • Ein Unternehmen mit einer höheren EBIT-Marge als seine Wettbewerber könnte beispielsweise effizientere Betriebsabläufe haben oder in der Lage sein, höhere Preise für seine Produkte oder Dienstleistungen zu verlangen.

EBIT: International

Das EBIT bietet eine wertvolle Grundlage für den internationalen Vergleich von Unternehmen, da es operative Ergebnisse vor Zinsen und Steuern darstellt und somit unabhängig von länderspezifischen Steuersätzen oder Finanzierungsstrukturen ist.

Eine zentrale Herausforderung im internationalen Kontext ist jedoch die Anwendung unterschiedlicher Rechnungslegungsstandards, wie den IFRS (International Financial Reporting Standards) und US-GAAP:

  • Diese Standards beeinflussen, wie operative Ergebnisse und Abschreibungen ausgewiesen werden.

  • Die IFRS zielen auf eine international vergleichbare Darstellung von Unternehmenskennzahlen ab, wobei jedoch Unterschiede in der Behandlung von Abschreibungen oder Leasingverträgen das EBIT je nach Standard unterschiedlich ausfallen lassen können.

Zusätzlich beeinflussen auch die Kostenstrukturen und Geschäftsmodelle in den jeweiligen Ländern das EBIT. Diese Unterschiede können durch Faktoren wie lokale Arbeitskosten oder branchenspezifische Besonderheiten bedingt sein.

Trotz dieser Herausforderungen bleibt das EBIT eine nützliche Kennzahl für den internationalen Vergleich, da es die operativen Ergebnisse isoliert betrachtet.

Für eine umfassendere Analyse sollten jedoch ergänzende Kennzahlen wie der Umsatz oder das EBITDA herangezogen werden, um ein vollständigeres Bild zu erhalten.

Einflussfaktoren für den internationalen EBIT-Vergleich:

  • Unterschiedliche Steuersysteme: Der EBIT-Vergleich klammert zwar Steuern aus, doch länderspezifische Steuersysteme beeinflussen indirekt die operative Gewinnmarge und sollten daher bei länderübergreifenden Vergleichen beachtet werden.

  • Bewertungsstandards: Die Harmonisierung der IFRS und US-GAAP hat zu mehr Vergleichbarkeit geführt. Dennoch führen unterschiedliche Bilanzierungsregeln, etwa bei Abschreibungen und Rückstellungen, zu Verzerrungen bei der EBIT-Berechnung.

  • Währungseffekte: Multinationale Unternehmen, die in verschiedenen Währungen operieren, sind anfällig für Wechselkursschwankungen. Diese können das EBIT beeinflussen, wenn operative Ergebnisse in Fremdwährungen umgerechnet werden.

  • Branchenspezifische Unterschiede: Branchen wie die Fertigungsindustrie oder der Energiesektor haben aufgrund hoher Investitionsausgaben in Anlagevermögen tendenziell niedrigere EBIT-Margen als Dienstleistungsunternehmen. Diese Unterschiede müssen in länderübergreifenden Vergleichen berücksichtigt werden.

  • Erweiterte Kennzahlen: Neben dem EBIT gibt es weitere relevante Kennzahlen wie das Adjusted EBIT (bereinigtes EBIT), das um einmalige Posten wie aktienkursbasierte Effekte und Einflüsse in Zusammenhang mit Unternehmenstransaktionen bereinigt ist, um eine noch bessere Vergleichbarkeit zu gewährleisten.

EBIT vs. EBITDA

EBIT und EBITDA sind beides zentrale Kennzahlen, die den Gewinn eines Unternehmens vor bestimmten Posten beschreiben.

  • Während das EBIT den Gewinn vor Zinsen und Steuern darstellt, berücksichtigt das EBITDA zusätzlich keine Abschreibungen.

EBITDA: Definition

Die Englische Abkürzung EBITDA steht für „Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization“.

  • Es beschreibt das Betriebsergebnis eines Unternehmens vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte sowie Abschreibungen auf Sachanlagen.

  • Es handelt sich hierbei um eine Kennzahl, die oft in der Bewertung von Unternehmen verwendet wird, insbesondere in Branchen mit hohen Abschreibungen.

EBIT & EBITDA: Unterschiede

Der Hauptunterschied zwischen EBIT und EBITDA liegt in den Abschreibungen. Während das EBIT Abschreibungen in der Berechnung berücksichtigt, tut das EBITDA dies nicht.

Die Formel zur Berechnung des EBITDA lautet:

EBITDA = EBIT + Abschreibungen

Hierbei umfassen „Abschreibungen“ sowohl Abschreibungen auf Sachanlagen als auch Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, wie z. B. Patente oder Markenrechte.

EBITDA: Anwendung und Bedeutung

Beide Kennzahlen, EBIT und EBITDA, werden häufig von Analysten, Investoren und Geschäftsführern verwendet, um die operative Leistung eines Unternehmens zu bewerten.

Das EBITDA kann beispielsweise nützlich sein, um Unternehmen in Branchen mit hohen Abschreibungen zu vergleichen, da es einen klareren Blick auf die operative Leistung ohne den Einfluss von Abschreibungen bietet.

  • Dies kann insbesondere bei Unternehmen mit hohen Investitionen in Sachanlagen oder bei Akquisitionen von Unternehmen mit wertvollen immateriellen Vermögenswerten deutlich werden.

Allerdings ist es wichtig zu betonen, dass das EBITDA nicht als Ersatz für das EBIT oder den Jahresüberschuss gesehen werden sollte. Es handelt sich lediglich um eine zusätzliche Kennzahl, die in bestimmten Situationen nützlicher sein kann.

Betriebsergebnis: Berechnungsstufen

Die Pro-forma-Kennzahlen EBT, EBIT, EBITA und EBITDA stellen verschiedene Stufen der Berechnung des Betriebsergebnisses dar. Jede Stufe berücksichtigt unterschiedliche finanzielle und operative Faktoren:

  • EBT (Earnings Before Taxes): zeigt das Ergebnis vor Steuern.

  • EBIT (Earnings Before Interest and Taxes): zeigt das Ergebnis vor Zinsen und Steuern.

  • EBITA (Earnings Before Interest, Taxes and Amortization): zeigt das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte.

  • EBITDA (Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization): zeigt das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte sowie Abschreibungen auf Sachanlagen.

Diese Kennzahlen bieten eine zunehmend detaillierte Betrachtung der operativen Leistung und ermöglichen Vergleiche von Unternehmen unabhängig von deren Finanzierung, Steuerlast und Abschreibungsstrategien.

Vergleichstabelle Pro-forma-Kennzahlen Betriebsergebnis: EBT, EBIT, EBITA und EBITDA

Vergleichstabelle Betriebsergebnis Pro-forma-Kennzahlen

EBT

EBIT

EBITA

EBITDA

Betriebsergebnis (Gewinn) vor:

Betriebsergebnis (Gewinn) vor:

Betriebsergebnis (Gewinn) vor:

Betriebsergebnis (Gewinn) vor:

  • Steuern

  • Steuern

  • Steuern
  • Steuern
 
  • Zinsen

  • Zinsen
  • Zinsen
   
  • Abschreibungen auf immaterielle Wirtschaftsgüter

  • Abschreibungen auf immaterielle Wirtschaftsgüter

 

   
  • Abschreibungen auf Sachanlagen

Betriebsergebnis: Pro-forma-Kennzahlen

Pro-forma-Kennzahlen sind bereinigte Finanzkennzahlen, die außergewöhnliche Posten oder einmalige Ereignisse ausklammern, um eine präzisere Einschätzung der operativen Leistung eines Unternehmens zu ermöglichen.

  • Sie basieren auf regulären Jahresabschlussgrößen und werden um nicht-operative, nicht-liquiditätswirksame Faktoren bereinigt.

  • Obwohl sie nicht durch Rechnungslegungsstandards wie IFRS strikt geregelt sind, bieten sie eine bessere Vergleichbarkeit, was besonders für Stakeholder, Investoren und Finanzgeber von Interesse ist.

Diese Kennzahlen sind nützlich, um die tatsächliche Ertragskraft und die operative Effizienz zu bewerten, ohne durch einmalige Ereignisse verzerrt zu werden.

Dies macht Pro-forma-Kennzahlen wie das EBIT und EBITDA besonders nützlich für die Analyse der operativen Ertragskraft und sie spielen daher eine wichtige Rolle in der Unternehmensbewertung.

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Fragen und Antworten

Die Abkürzung EBIT stammt aus dem Englischen, steht für „Earnings Before Interest and Taxes“ und bedeutet übersetzt ins Deutsche „Gewinn vor Zinsen und Steuern“. Es handelt sich um eine Kennzahl, die den operativen Jahresüberschuss (Gewinn) eines Unternehmens darstellt, ohne die Effekte von Zinsaufwendungen und Steuern zu berücksichtigen. Das EBIT gibt einen Einblick in die operative Leistung und Ertragskraft eines Unternehmens und wird oft verwendet, um die Performance des Kerngeschäfts zu bewerten.

Das EBIT beschreibt den Jahresüberschuss (Gewinn) von einem Unternehmen vor den Zinsen und den Steuern. Der Nettogewinn hingegen berücksichtigt alle Ausgaben, einschließlich Zinsen, Steuern und sonstigen außerordentlichen Posten. Daher gibt das EBIT einen besseren Einblick in die operative Leistung eines Unternehmens, während der Nettogewinn das tatsächliche Ergebnis nach allen Ausgaben zeigt.

Das EBIT bietet einen klaren und unverfälschten Einblick in die operative Leistung eines Unternehmens, unabhängig von seiner Finanzstruktur oder steuerlichen Situation. Es ermöglicht den Vergleich von Unternehmen unterschiedlicher Größen und Branchen und gibt Aufschluss darüber, wie effizient ein Unternehmen wirtschaftet. Daher nutzen Investoren und Analysten das EBIT oft als wichtige Kennzahl bei der Bewertung von Unternehmen.

Quellen

  • Dr. Dr. h.c. Egger, Anton. Dr. Egger, Walter. Dr. Schauer, Reinbert. Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre. 27., überarbeitete Auflage. S. 349. Linde Verlag Ges.m.b.H. Wien, 2016. ISBN: 9783707334579.
    Online: Linde Lehrbuch – Linde Verlag Ges.m.b.H.

  • Springer Gabler | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH:
    Online: Gabler Wirtschaftslexikon