Der Kontenrahmen ist der nach bestimmten Grundsätzen aufgebaute Organisationsplan aller Konten der Buchhaltung. Er bildet den Rahmen und das Muster für die Kontenpläne in verschiedenen Unternehmen.

Kontenrahmen ⇒ einfach erklärt
Zum Inhalt dieses Artikels
Kontenrahmen - auf einen Blick
Die 4 wichtigsten Fakten zum Kontenrahmen
Definition: | Der Kontenrahmen ist ein Organisationsplan für alle Konten in der Buchhaltung. |
Zweck: |
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Kontonummern: |
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Standardkontenrahmen (SKR): |
Kontenrahmen: Übersicht
Buchungen erfolgen in Unternehmen auf verschiedene Konten. Diese sind in bestimmte Kontenklassen gruppiert, wobei jeder Kontenklasse verschiedene Eigenschaften und Merkmale zukommen.
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Die Klassen und Sub-Klasse sind in einem Kontenrahmen zusammengefasst.
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Nach den Bestimmungen des Handelsgesetzbuches (HGB) müssen Unternehmen einen ordnungsgemäßen Kontenrahmen einhalten, um die finanziellen Transaktionen und Aufzeichnungen für steuerliche Zwecke zu dokumentieren und zu prüfen.
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Das ergibt sich insbesondere aus der Buchführungspflicht gemäß § 238 HGB.
Kontenrahmen: Definition
Der Kontenrahmen ist eine Art Vorlage, nach der sich Unternehmen bei der Erstellung ihrer Kontenpläne richten müssen.
Zweck des Kontenrahmens
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Durch den Kontenrahmen wird die Buchhaltung vereinheitlicht und dadurch vereinfacht.
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Der Kontenrahmen ermöglicht klare und damit bessere Aussagen.
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Der Kontenrahmen ermöglicht den zwischenbetrieblichen Vergleich.
Standardkontenrahmen: SKR 03 und SKR 04
Die gebräuchlischsten Standardkontenrahmen (SKR) in Deutschland sind SKR 03 und SKR 04. Die beiden Standardkontenrahmen unterscheiden sich in der Art, wie in diesen Rahmen die Einzelkonten zu Kontenklassen zugeordnet werden.
- SKR 03
- SKR 04
Die Standardkontenrahmen SKR 03 und SKR 04 werden von der DATEV e. G. publiziert.
Das Hauptgerüst der Kontenrahmen besteht jeweils aus den zehn Kontenklassen (0–9).
Aufbau des Standardkontenrahmens SKR 03
Der SKR 03 ist nach dem Prozessgliederungsprinzip aufgebaut.
Der Aufbau des SKR 03 geht daher vom Anlagevermögen über die Finanzkonten, den Konten des Wareneinkaufs, den Kosten zugeordneten Konten zu den Erlöskonten.
Gliederung und Zuordnung der Konten im SKR 03:
Kontoklasse | Bezeichnung |
---|---|
0 | Anlage- und Kapitalkonten |
1 | Finanz- und Privatkonten |
2 | Abgrenzungskonten |
3 | Wareneingangs- und Bestandskonten |
4 | Aufwandskonten |
5 | Aufwandskonten |
6 | Aufwandskonten |
7 | Bestände an Erzeugnisse |
8 | Erlöskonten |
9 | Vortrags-, Kapital-, Korrektur- und statistische Konten |
Aufbau des Standardkontenrahmens SKR 04
Der SKR 04 ist nach dem Abschlussgliederungsprinzip aufgebaut.
Der Aufbau und somit die Anordnung der Konten des SKR 04 entspricht der daher der Reihenfolge, in der die Konten in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) gegliedert sind.
Gliederung und Zuordnung der Konten im SKR 04:
Kontoklasse | Bezeichnung |
---|---|
0 | Anlagevermögenskonten |
1 | Umlaufvermögenskonten |
2 | Eigenkapital- und Fremdkapitalkonten |
3 | Fremdkapitalkonten |
4 | Betriebliche Erträge |
5 | Betriebliche Aufwendungen |
6 | Betriebliche Aufwendungen |
7 | Weitere Erträge und Aufwendungen |
8 | Zur freien Verfügung |
9 | Vortrags-, Kapital-, Korrektur- und statistische Konten |

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Fragen und Antworten
Was sagt eine Saldenliste aus?
Der Zweck eines Kontenrahmens in der Buchhaltung besteht darin, eine einheitliche Struktur und Organisation für alle Konten zu schaffen, die ein Unternehmen für die Buchhaltung verwendet werden.
Der Kontenrahmen legt folgende Grundlagen fest:
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Systematische Erfassung
-
Klassifizierung und Auswertung finanzieller Transaktionen
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Ermöglichung einer übersichtlichen Darstellung der finanziellen Lage eines Unternehmens
Durch einen Kontenrahmen wird die Buchführung standardisiert, daher wird der Vergleich von Finanzdaten erleichtert und die Erstellung von aussagekräftigen Jahresabschlüssen und Berichten unterstützt.
Was ist der Unterschied zwischen einem Kontenrahmen und einem Kontenplan?
Der Unterschied zwischen einem Kontenplan und einem Kontenrahmen besteht darin, dass sie auf unterschiedlichen Ebenen der Buchhaltung angesiedelt sind und verschiedene Funktionen erfüllen.
Funktionen Kontenrahmen:
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Allgemeine, standardisierte Struktur für die Organisation von Konten in der Buchführung.
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Bietet eine Vorlage bzw. Rahmen, nach dem Unternehmen ihren eigenen Kontenplan erstellen können.
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Ein generelles Schema, das eine bestimmte Anzahl von Kontenklassen und die Struktur der Konten für verschiedene Kontenpläne festlegt.
Funktionen Kontenplan:
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Detaillierte Aufstellung aller Konten, die ein Unternehmen in seiner Buchführung verwendet.
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Enthält Kontenbezeichnungen, Kontennummern und eine Beschreibung jedes Kontos.
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Ein Kontenplan ist spezifisch für ein einzelnes Unternehmen und spiegelt die individuellen Geschäftsvorfälle wider.
Was steht in der SuSa?
Die SuSa enthält eine Übersicht aller Konten eines Unternehmens, einschließlich Bestandskonten, Erfolgskonten, Debitoren- und Kreditorenkonten. Sie zeigt den Anfangssaldo (Eröffnungsbilanzwert), alle Kontenbewegungen während des Berichtszeitraums (Soll und Haben) und den Endsaldo für jedes Konto.
Wer erstellt Summen- und Saldenlisten?
Summen- und Saldenlisten werden üblicherweise von der Buchhaltung eines Unternehmens oder einem externen Buchhalter erstellt. Sie sind das Ergebnis der buchhalterischen Erfassung aller geschäftlichen Vorgänge in einem bestimmten Zeitraum.
Quellen
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Gesamte Rechtsvorschrift für Handelsgesetzbuch (HGB):
Gesetze im Internet – Bundesministerium der Justiz